1.FC Schweinfurt 05 2 - Würzburger FV 0 : 0
Wenn der Tabellen-Zweite den Ersten zu Gast hat, vermutet man im ersten Moment immer ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem meist die Tagesform über Sieg oder Niederlage entscheidet. Beim Aufeinandertreffen der beiden führenden BOL-Vertreter allerdings waren schon die Voraussetzungen für einen solchen Vergleich grundlegend verschieden. Die Würzburger, fast ausschließlich aus dem Jahrgang 1994 zusammengesetzt, sind unumstritten die souveränste Mannschaft in der Klasse, und auf dem direkten Weg in die Landesliga, während der im Schnitt ein Jahr jüngere Jahrgang der Schnüdel Höhen und Tiefen erlebt, aber im Moment der konstanteste der Verfolger zu sein scheint.
Daher merkte man dem Tabellenführer frühzeitig den Respekt gegenüber seinem Kontrahenten an, die Aktionen verliefen schleppend und während der gesamten ersten Hälfte konnte seitens des WFV kein richtiger Druck auf die Grün-Weißen ausgeübt werden. Beide Defensivreihen dominierten das Geschehen, und wenn überhaupt im Mittelfeld das meist ausgeglichene Spielgeschehen nach einer Seite kippte, dann waren es die Schnüdel, die ein-,zweimal mit schnellen Aktionen über die Außen gefälliger wirkten als ihre eher unauffälliger wirkenden Gegenspieler in der „neutralen Zone“. Daher war es nicht weiter verwunderlich, dass brandgefährliche Aktionen vor den Toren Mangelware waren. Ein Abstaubertor nach Eckball für die Gäste pfiff der resolut wirkende Schiri wegen Torwartbehinderung im Fünfmeterraum zurück, auf der Gegenseite musste ein Abwehrspieler ebenfalls nach einem Eckstoß den Schuss eines FC-Stürmers für seinen bereits geschlagenen Keeper von der Linie kratzen – die auffälligsten Szenen der 1. Hälfte, in der lediglich die teilweise harte Gangart einzelner WFV-Akteure noch auffiel, ein Umstand, an den sich der FC im nächsten Jahr halt einfach noch gewöhnen muss.
Mit der Hereinnahme zweier neuer Sturmspitzen, beide mehr im individuellen Leistungsniveau angesiedelt, wollte der Gast dann doch mehr Dominanz nach vorne bewerkstelligen, was teilweise auch gelang. Entscheidente, zählbare Erfolge stellten sich allerdings gegen weiter gut aufgestellte und taktisch hervorragend agierende Schnüdel nicht ein. So konnte Trainer Thomas Gerstner heute das volle Auswechselkontingent in Anspruch nehmen, ohne eine spürbare Schwächung der Gegenwehr zu bewirken, weil sich weiterhin alle in den Dienst der Mannschaft stellten und verbissen um jeden Meter Raum kämpften. Es häuften sich zwar im Verhältnis die strittigen Situationen vor dem Kasten der Schnüdel, in dem der wiedergenesene Niklas Gerhard eine souveräne Vorstellung bot, allerdings Hundertprozentige suchte man weiterhin vergebens. Um ein Haar hätte bei einem der Gegenstöße dann sogar ein Blauer die scharfe Hereingabe von Jan-Michael Derra ins eigene Netz gelenkt, was dem Spielverlauf allerdings nicht mehr ganz gerecht gewesen wäre. So egalisierten sich beide Teams bis zum Abpfiff und während die Würzburger augenscheinlich ob des Punktverlustes etwas betreten wirkten, durften sich die 95er Schnüdel eines taktisch und kämpferisch erstklassig verdienten Punktes gegen den Liga-Krösus erfreuen.
Fazit: Wie schon nach dem letzten Spiel „befürchtet“, kann sich die Mannschaft gegen einen starken Gegner immer konzentrieren und dagegen halten. Nun kommt nächste Woche Abstiegskandidat Güntersleben aufs FC-Gelände – was erwartet uns dann ?
Der FC spielte mit: Gerhard, Wacker , Behr, Wirth, Franz, Dürr, Zehe, Michel ( Hammer ),
Fischer ( Jung ), Derra ( Ganz ), Lehmann ( Übelmesser )